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Tristan Ulysses Hutgens, geboren 1994 in Düsseldorf. Nachdem er 2018 in der Klasse von Prof. Didier Vermeiren den zusätzlichen Titel des „Meisterschülers“ erhalten hatte, setzte er sein Studium an den Beaux-Arts in Paris fort. Daraufhin machte er 2020 seinen Abschluss an der Kunstakademie in Düsseldorf. Tristan Ulysses Hutgens arbeitet inzwischen an einer Skulptur im öffentlichen Raum. Hierfür entwarf er eine gebogene Stahlplastik. Gleichzeitig gewann er den „New Talent Award 2020“ der Neuen Galerie in Gladbeck. Zuvor hatte er mehrere Gruppen- und Einzelausstellungen, z. B. „One Sculpture“ 2019 in Paris; „Perpetuum Mobile“ 2018 im Folkwang Museum in Essen und 2018 im Kunsthaus in Mettmann die Ausstellung „Fachwerk“.

 

Das, was mir zusteht, ist es eine Aussage zu machen über die Art und Weise meines Handelns, nicht aber über das, was meine Arbeiten sind. Ich fühle mich der Materie, dem Material verpflichtet, als ein Medium, ein Genre, in dem ich mich bewege. Ich versuche stets präzise Entscheidungen zu treffen auf Grundlage von dem, was mich interessiert und lege großen Wert darauf, dass der Prozess markant bleibt und nicht nachträglich vertuscht wird. Meine Intuition veranlasst mich alle möglichen Strategien und Experimente zu entwickeln, um die Präsenz der Merkmale, die den Charakter des Prozesses ausmachen, zu erreichen. Als meine Aufgabe verstehe ich es die Essenz mit dem Ursprung durch das Schicksal zu verbinden. Dies ist der Aspekt der Zeitlichkeit, der meinem Werksprozess immanent ist. Meine strengen Handlungsabläufe sind auf den ersten Blick einfache, technische Verzerrungen, das heißt Techniken angewandt in einer Form, für die sie nicht bestimmt waren. Zahlreiche Versuche durch diese primären Handlungen erzeugen Randbedingungen und Reaktionen des Materials. Das Experimentelle baut und die Beobachtung leitet. Es geht sich um die Schulung des Blicks. Ausgegrenzt ist jegliche Konnotation, die symbolisch „verführt“. Bei mir soll jedes Stück Material für sich stehen und im Kontext ein neues Erlebbares bilden. Ich versuche einen Zusammenhang zu erarbeiten, der als Ganzes und mit den Sinnen wahrgenommen und begriffen werden kann. Ich erwarte nicht, dass der Betrachter meine Wege und Ansichten teilt oder nachvollzieht. Ich bin alleinig darauf bedacht intuitiv dem zu folgen, was mir meine Inspiration vorschreibt. Es ist der Weg, den ich beschreiten muss, um für mich an eine „Essenz“ zu gelangen. Dem Betrachter steht es demnach frei Anteil zu nehmen, an dem, was ihm gegeben wird, oder sich hiervor zu verschließen. Was aber immer wichtig bleibt, ist die Zeit mit der betrachtet wird, denn sie wird zum Schlüssel zu dem eigenen Verständnis. Es ist eine Reflexion, die sich keiner Bilder bedient. Es ist das Archaische, das auf die Schnelle nicht begreifen lässt, was etwas sein könnte. Ich achte dabei aber stets auf den „Rezeptionsraum“ und handle in diesem sowohl mit Skulpturen als auch mit Fotografien, die vollständig in ihrer Existenz aufgehen. Jedes kann hierbei für sich stehen. Die beiden Medien pflegen aber auch eine enge Beziehung, die sich aus dem nie aufhörenden Hin und Her nährt. Ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Eine Skulptur kann letztendlich Gegenstand einer Fotografie sein. Gleichzeitig werden die Fotografie und ihre eigenen Qualitäten häufig durch plastische und räumliche Experimente auf die Probe gestellt. Meine Fotografien werden auf ihre Weise aufgefasst, auf Klassische Art aufgehängt oder sie verlangen nach einer Entwicklung eines einzigartigen Ansatzes. Ihre Beziehung zur Welt ist auf jeden Fall eine Frage, nichts ist auf den ersten Blick offensichtlich, sie tendieren mehr zum Raum als dass sie die Wand akzeptieren und gehen über das hinaus, was ihr primärer Status ihnen diktiert.